Ihren Ursprung hat die Bezeichnung Bluejeans nicht – wie landläufig vermutet – in den USA, sondern vielmehr in Italien: In der Region um Genua trug man einst baumwollene Hosen, die erst danach nach Amerika kamen. Hier wandelte man den französischen Begriff für Genua, nämlich ,,Gênes”, in umgangssprachlich “Jeans” um – nicht wissend, dass einmal die Kleiderschränke auf der ganzen Welt mit dieser Hose bestückt sein würden.
Der Stoff an sich kommt hingegen aus Frankreich: In dessen Süden stellte man bereits um 1600 ein Material her, das damals als ,,Serge de Nîmes” bezeichnet wurde, heute daran angelehnt als “Denim”. Im Jahre 1853 wurden in Amerika erstmals Hosen aus Hanfstoff gefertigt, die sich aufgrund ihrer Robustheit besonders als Arbeitskleidung für Goldgräber eigneten; braunes Segeltuch wurde als Material verwendet. Erst später (1870er Jahre) nähte man die Hosen mit orangefarbenem Nähgarn und befestigte die Taschen mit Nieten – nicht aus modischen Gründen, sondern vielmehr, um die Haltbarkeit zu verlängern. Noch immer wurden Jeans ausschließlich von Arbeitern wie Holzfällern, Bauern oder Cowboys getragen. Der Begriff der Bluejeans im heutigen Sinne kam erst um das Jahr 1920 auf, zehn Jahre später ersetzte man die bis dato gebräuchlichen Hosenträger durch Ledergürtel.
In Deutschland stellte man erstmals im Jahr 1948 Jeans her – für Männer, versteht sich -, das erste Damenmodell war ab 1953 erhältlich. Mit dem beginnenden Wertewandel vom Moralismus des Bürgertums zum Freiheitsdenken der Jugend in den 1960er Jahren wurden die Jeans, die von US-Soldaten nach Deutschland gebracht worden waren, zum Protestsymbol der Jugend erkoren. Demnach erregte man damals einiges Aufsehen, wenn man sich derart “nachlässig” in der Öffentlichkeit zeigte. Erst später verloren Jeans ihren Skandalcharakter und entwickelten sich recht schnell zu einem alltagstauglichen Kleidungsstück.
In Farbe und Schnitt zwar stetig verändert (Schlagjeans in den 1970er, Röhrenjeans in den 1980er, Baggy Jeans in den 1990er Jahren, Hüftjeans um das Jahr 2000 oder aktuell Boyfriend Jeans), bleiben Bluejeans ein fortwährender Bestandteil der Garderobe von Jung und Alt.